Ratgeber Durchfall
Informationen für Betroffene und AngehörigeDie Entstehung von Durchfall kann verschiedene Ursachen haben. Häufig sind durch Bakterien oder Viren ausgelöste Infektionen der Grund für Durchfall. Eine ernstzunehmende bakterielle Infektionen, die oft der Auslöser für Durchfall ist, ist die Salmonellenvergiftung, welche durch den Verzehr bestimmter Lebensmittel hervorgerufen wird. Eine häufige Virusinfektion ist der Norovirus, der neben Durchfall in vielen Fällen auch mit Erbrechen einhergeht. Auch Lebensmittelvergiftungen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie z. B. eine Laktoseintoleranz oder Zöliakie können zur Entstehung von Durchfall führen. Darüber hinaus kann auch der Verzehr von verdauungsanregenden Nahrungsmitteln, wie z. B. Kohl oder Trockenobst in größeren Mengen Durchfall herbeiführen.
Entstehung von Durchfall
Die Ursachen für die Entstehung von Durchfall sind vielfältig. In den meisten Fällen verursachen Bakterien oder Viren eine Infektion, die durch verschiedene Erregergruppen ausgelöst werden kann und die Durchfall zur Folge hat. Der Stuhl wird durch Störungen im Verdauungsregelungsprozess, die durch eine abweichende Abgabe und Rückaufnahme von Wasser aus dem Darm bedingt werden, verflüssigt und vermehrt. Diese Störung des Regelungsprozesses kann aus einer Reihe von Gründen auftreten.
Salmonellenvergiftung als Ursache von Durchfall
Neben leichten bakteriellen Infektionen zählen ernsthafte, meldepflichtige Erkrankungen zu den Ursachen die zur Entstehung von Durchfall führen können. Die bekannteste ist die sog. Salmonellenvergiftung. Salmonellen sind Bakterien, die über Lebensmittel wie rohe Eier, von mit Salmonellen infiziertem Geflügel oder unhygienisch aufgetautes und nicht ausreichend erhitztes Geflügel in den Körper gelangen. Auch die Ausscheidungen von erkrankten Menschen übertragen die Bakterien, sodass insbesondere Pflegepersonal in Gemeinschaftseinrichtungen eine Risikogruppe darstellt.
Viruserkrankungen wie der Norovirus als Auslöser von Durchfall
Neben Bakterien können auch Viren für die Entstehung von Durchfall verantwortlich sein. Der Norovirus (Norwalkvirus) verursacht die meisten nicht bakteriell bedingten Durchfallerkrankungen. In den letzten Jahren hat die Zahl der am Norovirus Erkrankten drastisch zugenommen, besonders bei in Gemeinschaftseinrichtungen untergebrachten alten Menschen. Der Norovirus wird über den Stuhl ausgeschieden und äußert sich in heftigem Durchfall und Erbrechen. Bei Kleinkindern bis zu drei Jahren können Rotaviren durch sog. Schmierinfektionen über den Magen in den Dünndarm gelangen, wo sie die Dünndarmzellen angreifen. Die Zellschädigung wirkt sich in Form von wässrig-schleimigem Durchfall aus, der zusammen mit Erbrechen und Fieber auftritt und zu einem gefährlichen Flüssigkeitsverlust führen kann.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten als Auslöser von Durchfall
Die häufigsten nahrungsmittelbedingten Ursachen für Durchfall sind Lebensmittelvergiftungen, – allergien und – unverträglichkeiten. Bei Lebensmittelvergiftungen enthalten Nahrungsmittel giftige Inhaltsstoffe (Toxine). Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind die Stoffe nicht toxisch, wirken aber auf den Körper aufgrund individueller Empfindlichkeiten Durchfall auslösend. Daneben kann der übermäßige Verzehr bestimmter verdauungsanregender Nahrungs- und Genussmittel wie Kohlgemüse, Trockenobst, künstliche Süßstoffe, Alkohol und Kaffee die Entstehung von Durchfall begünstigen.
Laktoseintoleranz und Zöliakie als Ursache für die Entstehung von Durchfall
Eine verbreitete Lebensmittelunverträglichkeit ist Laktoseintoleranz, eine Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker durch das Fehlen des Enzyms Laktase, das im Dünndarm vorkommt und für die zur Verdauung notwendige Aufspaltung des Milchzuckers im Darm verantwortlich ist. Die Laktose gelangt unverdaut in den Dickdarm und wird zu Milchsäure und Gasen verarbeitet, die Durchfall verursachen können. Zöliakie (Sprue) ist die Unverträglichkeit gegenüber Gluten, einem Getreideeiweiß, gegen das Antikörper gebildet werden, die die Dünndarmschleimhaut entzünden und zerstören.
Ursachen von Reisedurchfall
Auslöser für Reisedurchfall sind i. d. R. Infektionen mit Bakterien oder Viren, die mit der Nahrung oder dem Trinkwasser aufgenommen werden und den durch Anstrengung, Hitze und fremde Speisen ohnehin beanspruchten Körper angreifen. Tritt der Durchfall mit krampfartigen Schmerzen, Erbrechen und Fieber auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Barbara Kliem
Im Bereich Wissenswertes erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Fakten zum Thema Durchfall. Anstelle des häufig empfohlenen Verzehrs von Cola und Salzstangen sollten von Durchfall Betroffene lieber Wasser, fettarme Brühe und bestimmte Obstsorten zu sich nehmen. Elektrolyte enthaltende Getränke können ebenfalls hilfreich sein, da bei anhaltendem Durchfall häufig ein gestörter Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt vorliegt. Die Auslöser sind vielfältig. Neben bakteriellen Infektionen können auch bestimmte Lebensmittel den Durchfall verursachen. Betroffene sollten vor allem dann einen Arzt aufsuchen, wenn Blut oder Eiter im Stuhl auftritt oder die Gefahr einer Austrocknung besteht.
Bei Durchfall, der auch als Diarrhö bezeichnet wird, ist der Stuhlgang der Betroffenen flüssig bzw. breiig und tritt i. d. R. mehr als dreimal am Tag auf. Er kann mit anderen Symptomen, wie z. B. Bauchschmerzen oder Übelkeit einhergehen. Ausgelöst wird Durchfall meist durch eine bakterielle Infektion, doch auch bestimmte Lebensmittel, Medikamente oder Stress können für die Entstehung von Durchfall verantwortlich sein. Man unterscheidet zwischen akutem und chronischem Durchfall sowie zwischen Dickdarm- und Dünndarmdiarrhö. Bei einem länger andauernden Durchfall besteht vor allem bei jüngeren und älteren Menschen die Gefahr der Austrocknung.
Vor allem bei anhaltendem Durchfall ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen, um der Ursache für den Durchfall auf den Grund zu gehen. Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt, bei dem über die Beschwerden sowie die Häufigkeit und Konsistenz des Stuhlgangs gesprochen wird, erfolgen i. d. R. weitere Untersuchungen. Neben körperlichen Untersuchungen, wie dem Abtasten und -horchen des Bauchraums, können auch Blut- und Stuhluntersuchungen zur Diagnosestellung vorgenommen werden. Weitere Untersuchungsmethoden sind z. B. eine Darmspiegelung, ein Ultraschall oder eine Computertomografie des Bauchs. Allergietests können bei dem Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hilfreich sein.